Transit Migration

Das Projekt TRANSIT MIGRATION ist ein Teilprojekt des "Projekt Migration". Es erforscht und visualisiert das Grenzregime und die diversen Existenzen, die durch die Migration hervorgebracht werden, in einem Teil der ehemaligen Anwerbeländer der "Gastarbeit" und befragt die Verbindung zu deutschen Migrationspolitiken und -diskursen. Das Projekt wird von zwei Instituten aus geleitet: dem Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie in Frankfurt am Main und dem Institut für Theorie der Gestaltung und Kunst in Zürich.

Das Teilprojekt TRANSIT MIGRATION untersucht die neuen Dimensionen der transnationalen Migration seit 1989: Flucht und Migration aus Osteuropa, sowie aus den globalen Krisenregionen. Im Zuge der globalen Migration werden frühere Anwerbeländer der "Gastarbeit" zu Einwanderungs- und Transitregionen. Aus der Sicht der transnationalen, globalen Migration rückt Europa an die Peripherie. Die aktuelle Erweiterung der EU verschiebt zudem nicht nur die Außengrenzen, sondern hat eine europäische Politik zur Folge, bei der die Nationalstaaten zunehmend weniger Einfluss auf die Kontrolle der Migration haben, obwohl sie den Diskurs darüber noch zu bestimmen scheinen.
Forschungsteams des Instituts für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main, der Forschungsgesellschaft Flucht und Migration, Berlin, dem Institut für Theorie der Gestaltung und Kunst an der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Zürich recherchieren hierfür vor allem an den Außengrenzen der EU: in Griechenland, im ehemaligen Jugoslawien, Polen, Spanien oder in der Türkei. Sie nehmen die Grenzregionen als exemplarische Orte in den Blick und führen hier intensive Feldforschung durch. Auf der Basis der Recherchen, sowie Medien- und Diskursanalysen werden in der Zusammenarbeit mit KünstlerInnen, ArchitektInnen, Musikern und FilmemacherInnen, Film-, Soundprojekte und Kartografieprojekte realisiert.
TRANSIT MIGRATION leistet Pionierarbeit für eine neue wissenschaftliche und kulturelle Praxis mittels Ethnographie und Sozialwissenschaft, Kunst und Medienproduktion und trägt zu neuen Formen der Sichtbarmachung und Diskussion über aktuelle Veränderungen von Mobilitäts- und Regierungspraktiken bei.

Das Projekt verantwortet im Rahmen des Gesamtprojektes zwei internationale Symposien "transnational europe I. migration across southern/eastern borders", die vom 21.-24. Oktober 2004 in Rethymnon (Kreta/Griechenland) stattfand, sowie die Fortsetzung "transnational europe II", 2005 in Köln, bei der Deutschland und Europa aus der Perspektive der globalen Migrationsbewegungen betrachtet wird.

Forschungsteam: Rutvica Andrijasevic, Manuela Bojadzijev, Sabine Hess, Serhat Karakayali, Ramona Lenz, Efthimia Panagiotidis, Regina Römhild, Vassilis Tsianos

Koordination: Sophie Goltz

Mitwirkende: An Architektur / FFM Berlin, Al Abdani Quaida, Harun Farocki, Farida Heuck / Birgit zur Nieden, Ebru Karaca, Gülsün Karamustafa, Brigitta Kuster, Labor k3000, TeleNovelaTeam (Sun-Ju Choi, Nikola Duric, Charambolos Ganotis, Astrid Kusser, Marcin Michalski), Ultra Red / Dont Rhine, Zelimir Zilnik