Forschungsmuseum im Kontext

Repräsentation von Biodiversitätswissenschaft und -politik

Ausstellung "Tote Wespen fliegen länger", Foto: Tahani Nadim

Urvögel, Dinosaurierskelette, Fossilwelten – die Sammlungen des Museums für Naturkunde in Berlin (MfN) umfassen mehr als 30 Millionen originale Objekte aus Botanik, Zoologie, Paläontologie, Geologie und Mineralogie. Mithilfe des Fellowships möchte das Museum einen Dialogort für den Schutz von Biodiversität etablieren und das Bewusstsein für eine nachhaltige Nutzung von biologischer Vielfalt bei den Besuchern wecken. Die Wissenschaftssoziologin Tahani Nadim ging zunächst der Frage nach, auf welche Weise Biodiversität im Museum verhandelt wird: Wird sie statistisch gemessen, durch Feldforschung erfasst oder mit dem Ökosystem verknüpft? Die unterschiedlichen Arbeitsweisen zum Thema konnte sie durch sozialwissenschaftliche Methoden offenlegen, herkömmliche Arbeitsweisen und Museumsstrukturen aufbrechen und neue Verknüpfungen zwischen Arbeitsbereichen, Forschungsinstitutionen und Akteuren herstellen. Durch Wissenschaftsgespräche, Beteiligung an sozialen Medien und eine Ausstellung wurde die Öffentlichkeit aktiv in den Dialog über Biodiversität eingebunden.

 

Ausstellung "Tote Wespen fliegen länger"

Das Ausstellungsprojekt (externer Link, öffnet neues Fenster) widmete sich der Bewegung von Präparaten in Naturgeschichte und Naturwissenschaften und verband soziologische und künstlerische Perspektiven und Praktiken. Die Wissenschaftssoziologin Tahani Nadim und die Künstlerin Åsa Sonjasdotter präsentierten faktische und imaginierte Reisen und Regungen dreier Protagonisten aus den Sammlungen des Museums für Naturkunde Berlin: eine Grabwespe aus dem Norden Thailands, Agavensamen aus Tansania und kosmischen Staub aus dem Weltall. In drei unterschiedlichen Interventionen im Ausstellungs- und Sammlungsbereich wurden die Umlaufbahnen dieser Protagonisten nachgezeichnet und erweitert, um damit einen Blick auf den regen Verkehr zwischen Räumen, Zeiten und Ordnungen zu eröffnen. Denn hinter der scheinbaren Ruhe der Präparate verbergen sich bewegte Geschichten und Beziehungen, die unser Verständnis von Natur und unseren Umgang mit der Welt in ein anderes Licht rücken.
Ziel war eine Intervention im Museum, die neue Perspektiven auf Naturgeschichte eröffnet. Das Museum sollte „ent-ortet“ und als globales Geflecht wahrgenommen werden. Das Projekt war auch ein Experiment der Wissenskommunikation: Es wollte Fragen aufwerfen, Verwunderung provozieren und ungewöhnliche Assoziationen hervorrufen. Damit wurde erprobt, wie sich das Museum für Naturkunde als Forum zur Vermittlung und Diskussion von Themen wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Art inszenieren kann.

Ausstellung "Tote Wespen fliegen länger"

Das Ausstellungsprojekt (externer Link, öffnet neues Fenster) widmete sich der Bewegung von Präparaten in Naturgeschichte und Naturwissenschaften und verband soziologische und künstlerische Perspektiven und Praktiken. Die Wissenschaftssoziologin Tahani Nadim und die Künstlerin Åsa Sonjasdotter präsentierten faktische und imaginierte Reisen und Regungen dreier Protagonisten aus den Sammlungen des Museums für Naturkunde Berlin: eine Grabwespe aus dem Norden Thailands, Agavensamen aus Tansania und kosmischen Staub aus dem Weltall. In drei unterschiedlichen Interventionen im Ausstellungs- und Sammlungsbereich wurden die Umlaufbahnen dieser Protagonisten nachgezeichnet und erweitert, um damit einen Blick auf den regen Verkehr zwischen Räumen, Zeiten und Ordnungen zu eröffnen. Denn hinter der scheinbaren Ruhe der Präparate verbergen sich bewegte Geschichten und Beziehungen, die unser Verständnis von Natur und unseren Umgang mit der Welt in ein anderes Licht rücken.
Ziel war eine Intervention im Museum, die neue Perspektiven auf Naturgeschichte eröffnet. Das Museum sollte „ent-ortet“ und als globales Geflecht wahrgenommen werden. Das Projekt war auch ein Experiment der Wissenskommunikation: Es wollte Fragen aufwerfen, Verwunderung provozieren und ungewöhnliche Assoziationen hervorrufen. Damit wurde erprobt, wie sich das Museum für Naturkunde als Forum zur Vermittlung und Diskussion von Themen wissenschaftlicher und gesellschaftlicher

Eröffnung der Ausstellung

2.3.2015, 19 Uhr, Museum für Naturkunde Berlin

Mit dem Programm Fellowship Internationales Museum

ermöglicht die Kulturstiftung des Bundes Gastkuratoren und Wissenschaftlern aus dem Ausland, für eine Dauer von 18 Monaten an einem Museum oder einer öffentlichen Sammlung in Deutschland zu arbeiten.

Fellowship Internationales Museum (externer Link, öffnet neues Fenster)

Tahani Nadim, Fellow am Museum für Naturkunde Berlin

Die österreichische Wissenschaftssoziologin, Dr. Tahani Nadim (*1977) lebt und arbeitet seit 16 Jahren in London, wo sie über wissenschaftliche Datenbanken forscht und so neue theoretische und empirische Zugänge zu den rapide expandieren Datenwelten in den Lebenswissenschaften entwirft. Ihr Studium absolvierte sie im renommierten Centre for the Study of Invention and Social Process, Goldsmith, wo sie den CSISP Salon gründete.

www.biodiversity.de (externer Link, öffnet neues Fenster)

Kontakt

Museum für Naturkunde Berlin

Invalidenstraße 43

10115 Berlin

www.naturkundemuseum-berlin.de (externer Link, öffnet neues Fenster)