Der Handel mit Gütern aus den Kolonien in Dänisch-Westindien bescherte Flensburg im 18. und 19. Jahrhundert eine wirtschaftliche Blüte. Die kolonialen Luxusgüter waren begehrt und wurden in den Flensburger Höfen veredelt und weiterverarbeitet. Zucker und Rum bildeten die Rohstoffe einer neuen Genusskultur. Bis heute ist die Geschichte der „Rum-Stadt“ Flensburg im Stadtbewusstsein präsent. Dass auf den Plantagen der karibischen „Zuckerinseln“ Millionen von verschleppten Afrikanern unter unmenschlichen Bedingungen von den europäischen Kolonialherren als Sklaven ausgebeutet wurden, wird dabei wenig reflektiert. Dieses koloniale Erbe wurde bislang kaum kritisch betrachtet und aufgearbeitet.
Ein Fellow von den West Indies setzte sich mit den Fragen des kolonialen Erbes und der heutigen Verantwortung gegenüber der Geschichte und den heutigen US Virgin Islands auseinander. Der afro-karibischen Perspektive wurde somit aktiv eine Stimme verliehen. Eingeladen wurde ein Fellow aus den Bereichen Kulturanthropologie, Postkoloniale Studien und Geschichte der West Indies, um die Flensburger Sammlungen und Archive einer post-kolonialen und afro-karibischen Interpretation zu unterziehen. Die Ergebnisse dieser Forschung waren Teil der Ausstellung „Rum, Schweiß und Tränen“, die in Flensburg und auf den US Virgin Islands gezeigt wurde.
Termine
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Vergangene Termine
11. Juni, 2017 bis 4. März, 2018: Ausstellung "Rum, Schweiß und Tränen - Flensburgs koloniales Erbe"
Schifffahrtsmuseum, Flensburg
Kontakt
Flensburger Schifffahrtsmuseum
Schiffbrücke 39
24939 Flensburg
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