General Assembly

Generalversammlung / Assemblée Générale

Hundert Jahre nach der Oktoberrevolution fragte das Projekt „General Assembly“, wer heute, im Zeitalter der Globalisierung, die „Bürger und Bauern“ der Französischen, die „Proletarier“ der Russischen Revolution seien. Die „General Assembly“ versammelte Abgeordnete aus der ganzen Welt, die all jene repräsentieren sollten, die von der deutschen Politik betroffen sind, jedoch kein politisches Mitspracherecht besitzen. In der Tradition der „Assemblée Générale“ der Französischen Revolution sollte die „General Assembly“ dem globalen Dritten Stand eine Stimme geben. Das Projekt von Milo Rau und dem International Institute of Political Murder entwarf ein Weltparlament für eine universell gedachte demokratische Bewegung, die der Macht von Großinvestoren, Konzernen und supranationalen Organisationen entgegenwirken kann. In drei Plenarsitzungen fragten 60 Abgeordnete, wo wir als Weltgemeinschaft stehen und was zu tun sei – sozial, ökologisch, technologisch, politisch. Was bedeutet politische Souveränität im Zeitalter der Globalisierung? Wie verhalten sich die Interessen der Weltbevölkerung zu den demokratischen Prinzipien der Nationalstaaten? Wessen Forderungen nach Unabhängigkeit, Würde und Glück können zu den Forderungen der ganzen Menschheit werden?
Die „General Assembly“ wollte den Anliegen von Geflüchteten, Arbeitsmigranten, Textil- und Minenarbeitern, Kleinbauern, Kindern, aber auch nichtmenschlichen Akteuren wie Tieren, Pflanzen oder Dingen Gehör verschaffen. Die Tagung des Weltparlaments mündete in der Verabschiedung einer „Charta für das 21. Jahrhundert“. Im Vorfeld erschien ein Essayband zum Projekt. Eine Website begleitete die Veranstaltung mit einem Live-Stream, Analysen sowie Statements der Abgeordneten in Deutsch und Englisch und dient als künftiges Archiv. Sämtliche Statements waren am Wochenende der „General Assembly“ in verschiedenen Theatern, Universitäten und politischen Einrichtungen in Deutschland und weltweit als Video-Installation zu sehen.

Konzept und Regie: Milo Rau (CH)
Recherche und Dramaturgie: Eva-Maria Bertschy (CH)
Bühne und Ausstattung: Anton Lukas
Produktionsleitung: Mascha Euchner-Martinez, Eva-Karen Tittmann
Mitwirkende: Wolfgang Kaleck, Tariq Ali, Jean Ziegler, Ulrike Guérot, Can Dündar, Chantal Mouffe, Lúcio Bellentani, Christos Giovanopoulos, Robert Misik, Hamze Bytyci, Abou Bakar Sidibé, Feri Irawan, Nasir Mansoor, Saeeda Khatoon u.v. a.

Live-Übertragung in das Théâtre Nanterre-Amandiers Paris, Théâtre National Wallonie – Bruxelles, NT Gent, Thalia Theater Hamburg und an das SPIELART Festival München: 3.–5.11.2017

Alle reden vom Wetter

Milo Rau in unserem Magazin #28 über soziale Fantasie und den Dritten Stand als revolutionäres Subjekt:

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Termine

Aktuell keine bevorstehenden Termine

Vergangene Termine

  • 3. November, 2017 bis 5. November, 2017: Szenischer Kongress

    Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin

Kontakt

Milo Rau / IIPM e.V. ( International Institute of political Murder e.V.)

Zwiestädterstraße 10
12055 Berlin

www.international-institute.de (externer Link, öffnet neues Fenster)