Projektbeschreibung

Der „Tanzkongress“, den die Kulturstiftung des Bundes von 2006 bis 2022 an sechs verschiedenen Orten (Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Hannover, Dresden und Mainz) ausgerichtet hat, war internationales Spartentreffen, publikumswirksames Festival und interdisziplinäre Forschungsstätte zugleich. Seit 2006 hat sich dieser zu einer der wichtigsten Veranstaltungen, Netzwerktreffen und Reflexionsstätten der deutschen Tanzszene entwickelt. Mit internationalem Publikum und Tanzschaffenden strahlte der Tanzkongress auch über die Landesgrenzen hinaus. Der Tanzkongress bot die Gelegenheit, aktuelle Tendenzen des Bühnentanzes zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Neben seiner Publikumswirksamkeit durch das Rahmenprogramm war der Tanzkongress damit auch innerhalb der Kulturszene ein wichtiger Ort des Vernetzens und des Austauschs. Jeder Tanzkongress wurde von einer anderen Stadt ausgerichtet. Das Programm umspannte drei bis fünf Tage.

Nach dem Wechsel der künstlerischen Leitung 2023 hat die Kulturstiftung des Bundes Gespräche mit Vertreterinnen der Tanzszene geführt, um ein Konzept für die Zukunft zu entwickeln. Aus diesen Gesprächen ist nun die Tanztriennale entstanden.

Zur Geschichte des Tanzkongress

Die Kulturstiftung des Bundes setzte mit dem Tanzkongress auf ein bewährtes Konzept. Unter dem Namen „Tänzerkongress“ in den 1920er Jahren als Versammlung Tanzschaffender in Deutschland ins Leben gerufen, und für kurze Zeit zu Beginn der 1950er Jahre wiederbelebt, wurde die Tradition des Tanzkongresses 2006 von der Kulturstiftung des Bundes wiederaufgenommen. Die ersten Kongresse in der Weimarer Republik – 1927, 1928 und 1930 – waren gemeinsame Reflexionen über die gesellschaftlichen und ästhetischen Potenziale des modernen Tanzes. Initiiert vom Dramaturgen Hanns Niedecken-Gebhard und dem Choreografen Rudolf von Laban dienten sie zur Selbstbestimmung und öffentlichen Darstellung der Ideale des modernen Tanzes: neue Körperbilder, freie Bewegung und soziale Utopien. Neben ästhetischen und künstlerischen Debatten wurden dort aber auch Arbeits- und Ausbildungsbedingungen verhandelt, und in einigen Beiträgen klang bereits das faschistische Potenzial des modernen Tanzes an – denn sowohl Niedecken-Gebhard wie auch Laban waren später maßgeblich an der Tanzpolitik des NS-Regimes beteiligt.

Kontakt

Karin Kirchhoff

Tanzkongress
Kulturstiftung des Bundes

Franckeplatz 2

06110 Halle an der Saale

Tel: 49 (0)345 2997 169

Fax: 49 (0)345 2997 333

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karin.kirchhoff​(at)​kulturstiftung-bund.de