Projektbeschreibung
Der Tanzkongress ist einer der kulturellen Leuchttürme im Programm der Kulturstiftung des Bundes. Seit 2006 hat sich dieser zu einer der wichtigsten Veranstaltungen, Netzwerktreffen und Reflexionsstätten der deutschen Tanzszene entwickelt. Mit internationalem Publikum und Tanzschaffenden strahlt der Tanzkongress auch über die Landesgrenzen hinaus.
Der Tanzkongress bietet die Gelegenheit, aktuelle Tendenzen des Bühnentanzes zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Neben seiner Publikumswirksamkeit durch das Rahmenprogramm ist der Tanzkongress damit auch innerhalb der Kulturszene ein wichtiger Ort des Vernetzens und des Austauschs.
Jeder Tanzkongress wird von einer anderen Stadt ausgerichtet. Das Programm umspannt drei bis fünf Tage.
Zur Geschichte des Tanzkongress
Die Kulturstiftung des Bundes setzt mit dem Tanzkongress auf ein bewährtes Konzept. Unter dem Namen ‚Tänzerkongress’ in den 1920er Jahren als Versammlung Tanzschaffender in Deutschland ins Leben gerufen, und für kurze Zeit zu Beginn der 1950er Jahre wiederbelebt, wurde die Tradition des Tanzkongresses 2006 von der Kulturstiftung des Bundes wiederaufgenommen. Die ersten Kongresse in der Weimarer Republik – 1927, 1928 und 1930 – waren gemeinsame Reflexionen über die gesellschaftlichen und ästhetischen Potenziale des modernen Tanzes. Initiiert vom Dramaturgen Hanns Niedecken-Gebhard und dem Choreografen Rudolf von Laban dienten sie zur Selbstbestimmung und öffentlichen Darstellung der Ideale des modernen Tanzes: neue Körperbilder, freie Bewegung und soziale Utopien. Neben ästhetischen und künstlerischen Debatten wurden dort aber auch Arbeits- und Ausbildungsbedingungen verhandelt, und in einigen Beiträgen klang bereits das faschistische Potenzial des modernen Tanzes an – denn sowohl Niedecken-Gebhard wie auch Laban waren später maßgeblich an der Tanzpolitik des NS-Regimes beteiligt.