The Drop Out: Tell them I said No

Neben den globalen und gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen, die die Klimakrise mit sich bringt, wird auch der individuelle Leidens- und Leistungsdruck immer größer: Pandemien, sich verstärkende Ungleichheiten und Ausbeutungsverhältnisse, chronischer Stress und Belastungsschäden in einer hyperkapitalistisch sich beschleunigenden Welt sind nur einige symptomatische Krisenerscheinungen unserer Zeit. Mit einer fortlaufenden Reihe, die Überlegungen und künstlerische Positionen zum planetarischen und menschlichen „Burn Out“ ins Zentrum stellt, möchte das E-WERK in Luckenwalde Raum schaffen, den eigenen Umgang mit Ressourcen und den Herausforderungen unserer Zeit zu reflektieren. Über die Dauer von zwei Jahren sollen wissenschaftliche und künstlerische Perspektiven dazu beitragen, innovative Lösungen für die aktuellen ökologischen und ökonomischen Herausforderungen zu entwickeln und das Bild einer nachhaltigen Institution (Sustainable Institution) zu schärfen.

Nach einem Auftakt-Symposium im Juli 2023 folgt im Mai 2024 mit „The Drop Out: Tell them I said No“ ein zweitägiges Kunst- und Diskursprogramm, das den Aspekt „Artist Care“ in den Fokus stellt. Es soll um Verletzlichkeit und Fürsorge, aber auch bessere Arbeitsbedingungen in Kunst und Kultur und faire Praktiken der Zusammenarbeit gehen. An vier Orten in Luckenwalde sind Interessierte dazu eingeladen, Gespräche, Talks, Performances, Klangkunst und Live-Happenings internationaler Künstlerinnen und Künstler in einer besonderen Atmosphäre zu erleben: der EW Turbinenhalle, dem FLUXDOME, der zum Kunst- und Kreativzentrum „Stadtbad Live“ umgewandelten Badeanstalt aus der Bauhaus-Ära sowie einer verlassenen Lagerhalle, die direkt an das E-WERK grenzt. Die Veranstaltung Anfang Mai 2024 ist der Beginn einer sukzessiven Erweiterung des E-WERK um einen Campus, der zu 100% mit eigens vor Ort erzeugtem CO2-neutralem Kunststrom betrieben wird. Der EW-Campus soll auch über das zweitägige Performance-Programm hinaus als klimaneutraler Veranstaltungsort für experimentelle Live-Kunst genutzt und weiterentwickelt werden. Das Programm wird u. a. videodokumentarisch festgehalten und später auf der Website des E-WERK präsentiert.

Künstlerische Leitung: Helen Turner
Kuratorinnen: Katharina Worf, Adriana Tranca
Partner: LUMA Arles, Rupert Vilnius
Teilnehmende Künstlerinnen: Eglé Budvytygè, JJJJerome Ellis, Asad Raza, Prem Krishnamurthy, Nastio Mosquito, Florence Peake & Eve Stainton, SERAFINE1369, Melanie Jame Wolf, Lauryn Youden, Abbas Zahedi