Transit Europa

Mehrere Theaterhäuser und die Schauspielschule Ernst Busch haben sich zusammengefunden, um der afghanischen Theatergruppe „Azdar“ / „Parwaz“ mehrmonatigen Aufenthalt in Deutschland zu ermöglichen und sie mit europäischen Künstler/innen in Kontakt zu bringen. Azdars Anliegen ist es, die Kultur Afghanistans mit den Mitteln des Theaters zu transportieren und zu bewahren. Als „Parwaz Puppet Theatre“ spielen die Mitglieder von Azdar auch Puppentheater. Sie wurden mehrfach von den Taliban bedroht.

„Transit Europa“ bestand aus mehreren Teilprojekten, die Azdar mit verschiedenen Künstlern und Institutionen verband. Das Prinzip „Kula“, ein Tauschsystem in Neu Guinea, bei dem Gegenstände von geringem ökonomischen, aber hohem symbolischen Wert getauscht werden, stand exemplarisch für die Art des kulturellen Austauschs, die das Projekt praktiziert hat. Jede Gruppe brachte dafür eine Geschichte mit, die für sie kulturell prägend ist, und gab sie nach dem „Kula“-Prinzip an die anderen weiter.

Für das Kunstfest Weimar entstand 2017 die Uraufführung „Malalai – Die afghanische Jungfrau von Orléans“. Die mythische und politische Aufladung dieser weiblichen Freiheitsikone und Gotteskriegerin bildete den Ausgangspunkt der Produktion, die Azdar gemeinsam mit französischen, afghanischen, deutschen und israelischen Schauspieler/innen entwickelt hat.

Künstlerische Leitung: Robert Schuster
Regie: Max Martens, Ahmad Nasir Formuli (AF), Arash Absalan
Choreografie: Martin Gruber
Ausstattung: Eva-Maria Van Acker (BE)
Dramaturgie: Julie Paucker (CH)
mit den Ensembles von: Azdar Theatre/Parwaz Puppet Theatre (AF), AZA (F), Theater Freiburg und Deutsches Nationaltheater Weimar

Weitere Aufführungen

Nationaltheater Weimar, 19.10.2017 und 15.-16.12.2017
Theater Chur 16.11.2017