Konservierung mittelalterlicher Glasmalerei im Kontext spezieller materieller und umweltbedingter Gegebenheiten
Gefördert im KUR – Programm zur Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut
Die mittelalterlichen Glasmalereien im Hohen Chor des Erfurter Doms gehören zu den wertvollsten ihrer Gattung in Deutschland. Doch ihr Bestand war gefährdet: Die im Mittelalter hergestellten Flachgläser waren unbeständig gegenüber Umwelteinflüssen. Auf der Außenseite dieser Fenster hatte sich eine Korrosionsschicht gebildet, der so genannte Wetterstein. Der dadurch eingeschränkte Lichteinfall beeinträchtigte die Lesbarkeit und das Farbenspiel der Fenster. Manche Darstellungen waren kaum noch zu erkennen.
Die Restaurierungsarbeiten am ersten Fenster auf der Nordseite stellten das KUR-Projekt vor neue Anforderungen, da die zwischen 1909 und 1911 auf der Innenseite der Fenster erfolgten restauratorischen Eingriffe zu berücksichtigen waren. In naturwissenschaftlichen Voruntersuchungen wurden die Schadensbilder analysiert, um die optimalen Methoden für die anstehenden Restaurierungsmaßnahmen zu ermitteln. Darüber hinaus wurden Umwelteinflüsse und frühere restauratorische Eingriffe untersucht, die als Ursache für spätere Schäden an Glasmalereien dieser Art vermutet wurden. Ein innovatives 3D-Monitoring zeigt künftig ein mögliches Fortschreiten der Korrosion an. Aus dem Projekt gewannen Fachleute wertvolle Erkenntnisse für die Erhaltung von Glasmalereien.
Projektträger:
Dom zu Erfurt, St. Marien - Domkapitel
Kooperationspartner:
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Kontakt
Dr. Falko Bornschein
Dom zu Erfurt – St. Marien, Dombauamt
Domstufen 1
99084 Erfurt
Tel.: +49 (0)361 590112227