Einleitung
Die Klimawirkung der Kunst ist noch weitgehend ein blinder Fleck – aber viele Kulturakteure in Deutschland möchten einen aktiven Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten. Neben der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Krise selbst suchen Kulturinstitutionen ebenso wie Kulturschaffende und Künstlerinnen vermehrt nach Instrumenten und Methoden, um das eigene Handeln in nachvollziehbarer und wirksamer Weise an Zielen der ökologischen Nachhaltigkeit auszurichten. Aber wie beginnen? Wo stehen wir? Was sind die entscheidenden Hebel, die es schnellstmöglich zu bewegen gilt?
Vor dem Hintergrund dieser drängenden Fragen lädt die Kulturstiftung des Bundes mit dem Programm „Zero“ Kultureinrichtungen verschiedener Sparten zur Mitwirkung an einer bundesweiten Nachhaltigkeitsinitiative ein, die das Thema in drei verschiedenen Modulen bearbeitet: Erstens in der antragsoffenen Projektförderung im „Fonds Zero“, zweitens mit Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen der „Akademie Zero“, und drittens mit einem Wissenstransfer in regionalen Netzwerktreffen für das gesamte Bundesgebiet.
Die Kulturstiftung des Bundes stellt für das Programm Zero bis 2025 insgesamt 4 Mio. Euro zur Verfügung.
Factbox
- Programm
- Zero
- Förderzeitraum
- 2022-2025
- Geförderte Projekte
- 25
- Fördersumme
- 4 Mio. Euro
Fonds Zero
Mit dem antragsoffenen „Fonds Zero“ will die Kulturstiftung Kultureinrichtungen darin unterstützen, klimaneutrale Produktionsformen und neue Ästhetiken einer ökologischen Nachhaltigkeit zu erproben und gemeinsam zu lernen, wie künstlerische Arbeiten mit geringstmöglicher Klimawirkung realisiert werden können. Die Entwicklung und Umsetzung von künstlerisch innovativen und zugleich klimaneutralen Kunst- und Kulturprojekten in den Jahren 2023 – 2024 soll Kultureinrichtungen und Künstler für ökologisch nachhaltiges Produzieren sensibilisieren und Veränderungen für einen aktiven Klimaschutz erwirken. Damit soll modellhaft ein Beitrag zu einer Neuorientierung in der deutschen Kulturlandschaft geleistet werden, um deren Ausstoß an Treibhausgasen langfristig zu reduzieren.
Der „Fonds Zero“ richtet sich an Einrichtungen und Akteure, die mit der Praxis ökologischer Nachhaltigkeit bereits vertraut und zugleich bereit sind, ebenso engagiert wie neugierig an klimafreundlichen Alternativen der kulturellen Produktion mitzuwirken. Die Antragsbedingungen und Förderauflagen sind in den ausführlichen Fördergrundsätzen (öffnet neues Fenster) dargestellt. Informationen zur Klimabilanzierung stehen in der Dokumentation des Pilotprojekts Klimabilanzen in Kulturinstitutionen (öffnet neues Fenster) zur Verfügung.
Im September 2022 hat die unabhängige Fachjury auf ihrer Sitzung 25 Projekte zur Förderung ausgewählt. Die Fördersumme beträgt insgesamt 3,04 Mio. Euro. Es handelt sich um thematisch vielseitige Vorhaben von großen und kleinen Institutionen aus 10 Bundesländern und den Sparten (Musik-)Theater, Tanz, Musik, Literatur, Kulturgeschichte und Bildende Kunst.
Geförderte Projekte
Jury
Die Förderung im Fonds Zero geschieht auf der Grundlage der Empfehlungen einer Fachjury, der folgende Mitglieder angehören: Dr. Annett Baumast (Hochschule Musik und Theater, Hamburg), Dr. Brigitte Franzen (Senckenberg Naturmuseum, Frankfurt am Main), Matthias von Hartz (Zürcher Theater Spektakel). Die Jurysitzung fand am Donnerstag, den 22. September 2022, statt.
Akademie Zero
Für die erfolgreiche Umsetzung der betriebsökologischen Aufgaben werden Mitwirkende der Förderprojekte im Fonds Zero im Rahmen von gemeinsamen Workshops und einer programmbegleitenden Akademie fortlaufend qualifiziert. Ein solches „Konvoi-Verfahren“ ist ein effektiver Weg, damit verschiedene Organisationen – unter Begleitung durch erfahrene Beraterinnen und Berater – Erfahrungen teilen und voneinander lernen können. Zudem erstellt die Akademie die programmbegleitende Dokumentation und lädt zu Veranstaltungen für interessiertes Fachpublikum ein, um die Modellergebnisse bundesweit sichtbar zu machen.
Eine Kick-Off-Veranstaltung zur Akademie Zero fand im November 2022 statt, die erste Akademie für Projektträger fand am 27. und 28. März 2023 in Wuppertal statt. Eine Dokumentation der Veranstaltung wird bald an dieser Stelle veröffentlicht.
Regionale Netzwerktreffen
Darüber hinaus organisiert die Kulturstiftung regionale Netzwerktreffen in mehreren Städten und Kreisen, um lokale Akteurinnen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Kultureinrichtungen und freier Kunst zusammenzubringen. Im Rahmen dieser Treffen werden die bisherigen Erfahrungen und Wissensprozesse gebündelt und weitergegeben sowie gleichzeitig zentrale Fragen diskutiert, wie regionale Kooperationen der Kulturszene initiiert und Klimaschutz lokal gestärkt werden können.
Wichtige Informationen zum Antrag
Downloads
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#FondsZero
Termine
Vergangene Termine
27. März, 2023 bis 28. März, 2023: Akademie Zero
Für alle Geförderten im Programm Zero. Mit Vorträgen & Workshops, Austausch & Networking, Projektpräsentationen und Kunst
Schauspielhaus, Wuppertal
7. November, 2022 : Kick-Off-Veranstaltung der Akademie Zero
Einführung in das Programm für alle geförderten Projekte
Zoom, online
6. Mai, 2022 : Info-Workshop: Klimaneutrale Ausstellungen?
Gemeinsamer Info-Workshop mit dem Deutschen Museumsbund.
MS Teams, online
3. Mai, 2022 : Info-Workshop: Klimaneutrale Theaterproduktionen?
Gemeinsamer Info-Workshop mit dem Bundesverband Freie Darstellende Künste und dem Deutschen Bühnenverein.
MS Teams, online
Kontakt
Dr. Sebastian Brünger
Kulturstiftung des Bundes
Franckeplatz 2
06110 Halle an der Saale
Tel: 49 (0)345 2997 163
Fax: 49 (0)345 2997 300