Kultur Digital

Kurzbeschreibung des Programms

Warum Kultur Digital?

Wie soll eine digitale Gesellschaft in Zukunft aussehen und welche Rolle sollen Kulturinstitutionen bei ihrer Gestaltung spielen? Diese Frage war 2019 der Ausgangspunkt von Kultur Digital. Denn zum Zeitpunkt der Entwicklung des Programms hatten nur wenige Institutionen in Deutschland begonnen, substanzielle digitale Angebote zu erarbeiten. Spätestens durch die Corona-Pandemie 2020 wurde die Suche nach einer strategischen Auseinandersetzung mit der digitalen Transformation nochmals dringlicher.

Ziel des Programms war es vor diesem Hintergrund Kultureinrichtungen dabei zu unterstützen, die digitalen Möglichkeiten und Herausforderungen der Gegenwart selbstbestimmt und gemeinwohlorientiert mitzugestalten und diesen kreativ und kritisch zu begegnen. Wie können Museen und Theater, Konzert- und Literaturhäuser auf die technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen reagieren? Welche Formen der künstlerischen Produktion, Vermittlung und Kommunikation sollten die Einrichtungen entwickeln? Welche neuen Arbeitsweisen sind für die Digitalisierung von Institutionen notwendig?

Dazu ermöglichte die Kulturstiftung des Bundes mit 15,8 Millionen Euro die Förderung von drei Programmbereichen: Im Rahmen des Fonds Digital förderte die Stiftung 15 Verbünde mit 36 Kulturinstitutionen. Der Kultur-Hackathon Coding da Vinci unterstützte Kulturinstitutionen dabei, ihre Kulturdaten mit den Möglichkeiten digitaler Technologien für die Öffentlichkeit aufzubereiten. Und im Rahmen der Aufbauphase der Akademie für Theater und Digitalität in Dortmund wurden 62 künstlerische Forschungsstipendien gefördert.

Welche Wirkung bleibt?

Aufbau von Netzwerken und Kooperationen

Durch die geforderte enge Zusammenarbeit von Kulturinstitutionen und digitalen Partnern entstanden vielfältige, interdisziplinäre Kooperationen. Die Programmevaluation hat gezeigt, dass die Verbundpartner insbesondere von den verschiedenen Perspektiven und Kompetenzen profitieren konnten. Die Projektpartner haben zum Teil langfristige Partnerschaften aufgebaut, die über die Förderung hinaus Bestand haben, wie etwa in verschiedenen Nachfolgeprojekten des Jüdischen Museums Frankfurt und des Künstlerhaus‘ Mousonturm im Anschluss an das geförderte Projekte METAhub.

Auch das Alumni-Netzwerk der über 60 geförderten Fellows der Akademie für Digitalität und Theater Dortmund setzt nachhaltig national und international Impulse im Bereich Digitalität in theatralen Räumen. Und die Akademie selbst ist zu einer zentralen Anlaufstelle für Fragen der künstlerisch-wissenschaftlichen Arbeit geworden und initiiert weiterhin zahlreiche Kooperationen, aktuell etwa das EU-Projekt ACuTe (Culture Testbeds for Performing Arts and New Technology) oder den neuen Studiengang „Theatre and Digitality“ in Dortmund. 

Stärkung offener Daten und Zugänge

Kultur Digital setzte konsequent auf einen Open-Access, Open-Content und Open-Source-Ansatz. Durch die Veröffentlichung entwickelter Codes und die Dokumentation von Tools und Prozessen wurde das Bewusstsein für offene Daten und Zugänge mit Blick auf das Gemeinwohl gestärkt (siehe „Was können andere Kulturinstitutionen aus Kultur Digital mitnehmen?“).

Acht bundesweite Coding da Vinci Kultur-Hackathons motivierten darüber hinaus Kulturinstitutionen dazu, sich intensiv mit der Digitalisierung und Veröffentlichung ihrer Kulturdaten auseinanderzusetzen. Dabei entstanden konkrete Lösungen für Fragen wie: Wie können Museen ihre Exponate online einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen? Wie lassen sich Archivbestände digital erschließen? Die gesammelten Erkenntnisse sind im Coding Da Vinci-Playbook dokumentiert und stehen anderen Institutionen zur Verfügung.

Anwendung neuer Methoden für den digitalen Wandel von Kulturinstitutionen

Die Projektteams der im Fonds Digital geförderten Verbünde experimentierten verstärkt mit agilen und partizipativen Methoden und erweiterten so die Anwendung entsprechender Arbeitsweisen in Kulturinstitutionen. Im Projekt „Museum als Co-Labor“ wurde beispielsweise ein Beirat gegründet, bestehend aus 50 Menschen unterschiedlicher Hintergründe, der die Projektentwicklung begleitete. Oder im Rahmen des Projekts „Diversify the Code“ entstand mit „artwork“ ein digitales Projektma-nagementtool, das für die spezifischen Bedarfe von Kultureinrichtungen entwickelt wurde und Open-Source zur Verfügung steht. 

Was können andere Kulturinstitutionen aus Kultur Digital mitnehmen?

Das gesammelte Wissen aus den einzelnen Projekten steht der Öffentlichkeit durch den konsequenten Open-Access, Open-Content und Open-Source-Ansatz zur Verfügung. Das Programm wurde zudem umfassend ausgewertet und dokumentiert. Vertiefende Einblicke, Beispiele und Links zu den Projektdokumentationen bieten die Handreichung „Den digitalen Wandel gestalten", der Podcast „Gamechanger" und die ausführliche Programmevaluation.

Was lässt sich aus Kultur Digital lernen?

Den digitalen Wandel gestalten – 20 Empfehlungen für Kultureinrichtungen

Den digitalen Wandel gestalten – 20 Empfehlungen für Kultureinrichtungen

Wie gelingen digitale Vorhaben und Transformation? Die Handreichung zum Programm Kultur Digital (externer Link, öffnet neues Fenster) gibt kompakt und praxisnah Tipps für die tägliche Arbeit und bietet Orientierung für die Planung und Umsetzung künftiger Projekte. 

Podcast Gamechanger – Wie digitaler Wandel die Kultur verändert

Grafik aus runden und gezackten Elementen in Gelb, Grün und Weiß auf blauem Hintergrund

Die im Fonds Digital (externer Link, öffnet neues Fenster) geförderten Theater, Museen und Gedenkstätten haben vielfältige Erfahrungen rund um den digitalen Wandel gemacht. Unser aktueller sechsteiliger Podcast Gamechanger (externer Link, öffnet neues Fenster) lässt die Künstlerinnen, Kuratoren, Projektleiterinnen, Hausleitungen und Digitalexperten zu Wort kommen. 

Infoheft Kultur Digital

Was bedeutet Digital Leadership, welche Verantwortung können Kultureinrichtungen im Digitalen übernehmen und was inspiriert sie? 2021 gaben Beiteiligte am Programm Kultur Digital in unserem Infoheft dazu Auskunft – darunter Projektleitungen, Direktorinnen, Stimmen aus den beteiligten Communities und sogar die Künstliche Intelligenz.

Fonds Digital: Die geförderten Projekte

Kontakt

Julia Mai

Kultur DigitalKulturstiftung des BundesFranckeplatz 206110 Halle an der Saale
Tel: 49 (0)345 2997 119Fax: 49 (0)345 2997 333